Ungleichheiten in der Migräneversorgung: Britische Studie zeigt, dass ethnische Minderheiten mit systemischen Barrieren konfrontiert sind

0
22
Ungleichheiten in der Migräneversorgung: Britische Studie zeigt, dass ethnische Minderheiten mit systemischen Barrieren konfrontiert sind

Eine aktuelle Umfrage des Migraine Trust im Vereinigten Königreich zeigt erhebliche Unterschiede in der Migräneversorgung aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit, wobei Personen aus Minderheiten von einer schlechteren Behandlung, Angst vor Diskriminierung und systemischem Unglauben seitens der Gesundheitsdienstleister berichten. Die Studie, an der über 2.200 Teilnehmer teilnahmen, zeigt, wie sich soziale Vorurteile auf den Zugang zu angemessener Schmerzbehandlung auswirken.

Ungleicher Zugang zur Pflege

Die Untersuchung zeigt, dass ethnische Minderheiten durchweg einer schlechteren Migränebehandlung ausgesetzt sind als weiße Befragte. Konkret:

  • 23 % der Personen gemischter ethnischer Herkunft, 19 % der asiatischen Befragten und 16 % der schwarzen Befragten gaben an, dass sich ihre ethnische Zugehörigkeit negativ auf ihre Pflege ausgewirkt habe.
    – Nur 7 % der weißen Befragten teilten die gleiche Erfahrung.
  • 37 % der schwarzen Befragten befürchteten Diskriminierung oder berufliche Rückschläge aufgrund von Migräne, verglichen mit 26 % der weißen Befragten.
  • Fast ein Fünftel (19 %) der asiatischen Befragten und 14 % der schwarzen Befragten machten sich Sorgen darüber, dass medizinisches Fachpersonal ihnen nicht glaubte, im Vergleich zu 8 % der weißen Befragten.

Diese Zahlen verdeutlichen ein Muster: Systemisches Misstrauen und Voreingenommenheit beeinträchtigen die Qualität der Pflege, die marginalisierte Gruppen erhalten. Das ist nicht nur eine Anekdote; Es spiegelt tiefere gesellschaftliche Vorurteile wider, die die medizinische Behandlung beeinflussen.

Die Auswirkungen von Stereotypen und Entlassungen

Die Studie bestätigt die gelebten Erfahrungen vieler Patienten, wie etwa Abigail Kabirou, die beschreibt, wie rassistische Stereotypen („Schwarze Frauen können mehr Schmerzen ertragen“) ihre Behandlung beeinflussten.
Das Problem betrifft nicht nur die Schmerzschwellen; Es geht um eine systemische Abwertung von Schmerzberichten von Minderheiten.

Darüber hinaus ist eine weitreichende Zurückweisung von Patientenbedenken vorherrschend:

  • Frauen wird oft gesagt, dass Migräne „nur hormonell bedingt“ sei.
  • Jüngeren Menschen wird vorgeworfen, dass sie ihre Symptome übertreiben.
  • Diese abweisende Haltung verschärft die Ungleichheiten und führt dazu, dass viele Menschen keine angemessene Diagnose oder Behandlung erhalten.

Systemische Fehler und erforderliche Maßnahmen

Der CEO des Migraine Trust, Rob Music, betont, dass diese Ungleichheiten nicht weiter bestehen dürfen. Das zugrunde liegende Problem besteht darin, dass die Migränebehandlung nicht standardisiert oder gerecht ist. Es wird stark von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und sozioökonomischem Status beeinflusst.

Georgina Carr von der Neurological Alliance weist darauf hin, dass dieses Problem umfassendere Probleme in der neurologischen Versorgung widerspiegelt: Patienten werden aufgrund systemischer Ausfälle entlassen, falsch diagnostiziert oder im Stich gelassen.

Der NHS erkennt das Problem an und erklärt, dass alle Patienten unabhängig von ihrer Herkunft eine qualitativ hochwertige Versorgung erhalten sollten. Allerdings reichen die Aussagen ohne umsetzbare Reformen nicht aus.

„Bei der Beseitigung dieser Ungleichheiten geht es nicht nur um die Verbesserung der Gesundheitsversorgung; es geht auch darum, systemische Vorurteile abzubauen, die gefährdete Bevölkerungsgruppen an den Rand drängen.“

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die dringende Notwendigkeit für Arbeitgeber, Führungskräfte im Gesundheitswesen und politische Entscheidungsträger, diese Ungleichheiten anzugehen. Bis dahin wird Migräne weiterhin eine weitere Dimension systemischer Benachteiligung darstellen.