Zillow entfernt Klimarisikodaten aus Immobilieneinträgen

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Zillow hat direkte Klimarisikobewertungen aus seinen Immobilienangeboten entfernt und überlässt damit die Verantwortung den Käufern, unabhängig nach Gefahrendaten zu suchen. Der Schritt folgt auf Kritik an der Genauigkeit der von der Immobilienplattform verwendeten Risikomodellierung. Zuvor integrierte Zillow Daten der First Street Foundation, einer gemeinnützigen Organisation, die die Anfälligkeit von Immobilien gegenüber extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen, Waldbränden und schweren Stürmen bewertet.

Warum die Änderung?

Die Entscheidung fiel, nachdem der California Regional Multiple Listing Service (CRMLS) Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Modelle von First Street geäußert hatte. Art Carter, CEO von CRMLS, argumentierte, dass die Angabe von Wahrscheinlichkeiten zukünftiger Schäden zu einer ungerechtfertigten Abwertung von Immobilien führen könnte, ohne dass absolute Gewissheit besteht. Während Zillow immer noch auf die Website von First Street verlinkt, um nach Gefahrenbewertungen zu suchen, wurde die direkte Sichtbarkeit des Risikos aus den Verkaufslisten entfernt.

Was das bedeutet

Diese Änderung verdeutlicht ein größeres Spannungsverhältnis zwischen Transparenz und Immobilienwerten in einer sich erwärmenden Welt. Nach Angaben der First Street Foundation besteht bei Millionen von Häusern mittlerweile ein höheres Überschwemmungsrisiko als zuvor von Regierungsbehörden geschätzt. Durch die Beseitigung der unmittelbaren Anzeige dieses Risikos schützt Zillow Verkäufer möglicherweise vor Preissenkungen, lässt Käufer jedoch die Klimarisiken selbst bewältigen.

Durch diesen Schritt wird dem Verbraucher faktisch die Pflicht zur Sorgfaltspflicht aufgebürdet. Diese Verschiebung wirft Fragen über die Zukunft der Offenlegung von Immobilien in einer Zeit des sich beschleunigenden Klimawandels auf und ob Plattformen wie Zillow weiterhin der Marktstabilität Vorrang vor der Information von Käufern über potenzielle langfristige Kosten einräumen werden.

Die Auswirkungen sind klar: Ohne standardisierte, transparente Risikobewertungen spiegeln die Immobilienwerte die zunehmenden Gefahren extremer Wetterbedingungen möglicherweise nicht vollständig wider, sodass einige Käufer nicht auf zukünftige Verluste vorbereitet sind.